Selbstverteidigung im Taekwondo

Hosinsul – die Selbstverteidigung gegen bewaffnete und unbewaffnete plötzliche Angriffe.

Hosinsul erfordert den gesamten Menschen. Er soll in der Lage sein, sich blitzschnell gegen unbewaffnete Angriffe (Festhalten, Umklammerungen, Angriffe durch mehrere Gegner) oder bewaffnete Angriffe (mit Messer, Schusswaffe, Stock, Baseballschläger, etc.) erfolgreich zur Wehr zu setzen. Dieses erfordert hochentwickelte psychische und physische Fähigkeiten. Ziel ist es, die eigene Schocksekunde möglichst klein zu halten und sofort zu reagieren.

Dabei müssen unbedingt die Verhältnismäßigkeit der Mittel sowie gesetzliche Vorgaben eingehalten werden. Das heißt, dass die Abwehr der Art (sprich der Gefährlichkeit) des Angriffes entsprechen muss und es muss die körperliche Relation zum Angreifer berücksichtigt werden. Das mildeste geeignete Mittel muss eingesetzt werden, um dem Gegner den geringsten Schaden zuzufügen.

Beispiel: Gegner hält am Handgelenk fest, sonst keine weitere Aktion. Verteidigung: Lösen des Griffes und Abstand zum Gegner herstellen. Ein harter Fauststoß zum Kopf des Gegners wäre hier völlig überzogen.

Der Schüler soll lernen, dass er viele Möglichkeiten hat, einen plötzlichen Angriff abzuwehren. Kenntnisse über die Vitalpunkte (Kup so) erleichtern die nach der Abwehr eines Angriffes herbeizuführende Kampfunfähigkeit des Gegners erheblich (Verhältnismäßigkeit der Mittel beachten!).

Was man aber niemals ausser Acht lassen sollte: im wirklichen Leben – sprich auf der Strasse – gibt es keine Regeln, Schiedsrichter, Fairness und Rücksichtnahme. Hier zählt nur die eigene Gesundheit, das eigene Überleben, möglichst unversehrt aus einer Gefahrensituation heraus zu kommen.

Wichtig: Ein Rückzug bei einem Angriff mit einem Messer oder einer Schusswaffe ist keine Feigheit, sondern die bessere Taktik.