Kampfkunst

Wichtig ist dabei zu verstehen, dass Kampfkunst nicht dasselbe ist wie Kampfsport, auch wenn es umgangssprachlich in der Regel gleichgesetzt wird. Ebenso ist Kampfkunst nicht gleichzusetzen mit Selbstverteidigung.

Die ursprüngliche Kampfkunst unterscheidet sich in Zielsetzung und Mittelwahl vom reinen Sportgedanken der Kampfsportarten deutlich.

Die Mittel (Techniken) sind uneingeschränkt, denn im Ernstfall gibt es keine Regeln. Es gilt, möglichst ohne großen eigenen Schaden den Kampf zu beenden. Die Techniken sind in ihrer Gefährlichkeit deshalb kompromisslos und möglichst effektiv. Das Training zielt häufig auch nicht so stark auf Kraft und Ausdauer ab, da ein „Kampf um Leib und Leben“ möglichst schnell beendet werden sollte und nicht über „12 Runden“ gehen muss.

Auch die geistige Ausrichtung ist in der Kampfkunst (z. B. Taekwondo) anders gelagert als im Kampfsport. Auf den Vergleich mit dem Trainingspartner oder anderen Wettstreitenden wird kein Wert gelegt. Es zählt allein der eigene Fortschritt bzgl. der eigenen Zielsetzung als Maß des Erfolgs.

Eine Kampfkunst kennt keine Regeln. Es ist alles erlaubt, inklusive Genitaltritte, Schläge zum Hals und sogar Augenstiche usw.

Kampfsport

Kampfsport ist aus der Kampfkunst hervorgegangen und stellt den sportlichen Charakter, also das sich „Miteinander-messen“ in den Fokus des Trainings. Langfristiges Trainingsziel ist somit das Erreichen einer Wettkampffähigkeit für bspw. den klassischen Boxkampf oder auch die Kata-Wettkämpfe in asiatischen Kampfsportarten.

Ein ganz besonderer Trainingsschwerpunkt im Kampfsport (z. B. Kickboxen) ist deshalb häufig die körperliche Fitness und Ausdauer, um im Wettkampf auch über lange Zeit mithalten zu können. Auch wurden die Bewegungen und Techniken (die in den Kampfkünsten wurzeln) abgewandelt und es kommt zu einer Einschränkung der ursprünglich unbegrenzten Möglichkeiten und Varianten des Kampfes durch Regeln. So dürfen im Kampfsport nur bestimmte Trefferflächenangegriffen werden, besonders riskante Angriffe wurden entschärft oder verboten und die Bewegungsmöglichkeiten sind durch die Benutzung von Schutzbekleidung, wie bspw. Boxhandschuhen, eingeschränk.